Bei der Bildauswahl für Magazine ist es doch meistens so: Entweder habe ich die Qual der Wahl und würde am liebsten alle Bilder zeigen, die zusammen mit dem Text auf meinem Schreibtisch gelandet sind, oder ich bin froh, dass ich überhaupt etwas Druckbares bekommen habe. Schwarz oder Weiß.
Immerhin ist es nicht mehr wie in den Anfangszeiten der digitalen Fotografie, wo ich doch regelmäßig über Bilder in Briefmarkengröße nachdenken musste. Mittlerweile taugt so ziemlich jeder Smartphone-Schnellschuss zumindest für die Veröffentlichung im Internet und auch meistens für den Druck. In der Grafik haben wir ja so unsere Tools und Tricks.
Ich klicke also durch die Bildvorschau: Das nehme ich! Nein, das ist noch besser! Und das ist auch toll! Die Perspektive hier … mega! Ich will sie alle zeigen!
Auf grenzenlose Freude über das gelieferte Bildmaterial folgt brutale Ernüchterung: Für einen doppelseitigen Beitrag in einem gedruckten Magazin muss ich mich für eine Handvoll Bilder entscheiden. Ich hasse meinen Job!
Ok, meistens hasse ich meinen Job nur kurz. Glücklicherweise gibt es das Internet – die Sozialen Medien, Onlinemagazine – und somit die Möglichkeit, mehr als nur die Print-Highlights zu veröffentlichen. Die große Freiheit, dem Leser auch all die anderen schönen Fotos zu zeigen, die aus Platzmangel nie gedruckt und als Nullen und Einsen auf unserem Server in Vergessenheit geraten würden. Die große Freiheit, dem Leser Detailfotos zu zeigen, die im Text zwar beschrieben werden, aber einfach nicht ausgewählt wurden. Die große Freiheit, nicht auf ein Din-Format begrenzt zu sein. Ganz zu schweigen von Videos …
Bei aller Schwärmerei für die Möglichkeiten jenseits des Papiers: Auch ein gedrucktes Magazin und das damit einhergehende Platzlimit hat durch das Spiel mit Formaten und Proportionen, Text und Bildern wirklich viel zu bieten (aber dazu demnächst mehr).
Mit der digitalen Erweiterung nutze ich mit Vergnügen die Möglichkeit, dem Leser etwas mehr von dem zu zeigen, was mich in der Bildvorschau so fasziniert hat. Und wenn dann auch noch ein Video dabei ist, das dem Leser einen Mehrwert bringt, scheint die Freiheit grenzenlos zu sein! Ich liebe meinen Job!
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